»Keine Termine und leicht einen sitzen«,
ist Harald Juhnkes Definition von Glück. Die
»Dichtis« sehen das etwas anders. Leicht
einen sitzen ja, aber dabei möglichst viele
Termine zu spielen, ist die Motivation der
anstehenden »Viva con Cognac« Tour. Im
Juli und August 2021 unterbrechen Dutti
und Urkwell ihre laufenden Studioarbeiten
am neuen »dicht & ergreifend« Album, das
voraussichtlich 2022 erscheinen wird.
Dass die »Dichtis« ihr eigenes Genre erfunden hätten, wurde ihnen nun schon des öfteren
von diversen Kulturjournalisten attestiert. Um ein Gefühl dafür zu bekommen klickt man
auf den Videolink und man wird feststellen, dass man so etwas weder musikalisch noch
visuell von anderen Künstlern kennt. Auf der Bühne hat sich »dicht & ergreifend« mittlerweile
zu einer alles zermürbenden Live - Walze entwickelt. Eine Dampflokomotive, die
von der Ukraine bis in die Uckermark alles platt macht was Arme, Beine und Keime hat.
Sprachbarrieren? Internationale Reputation durch Mundart Rap ist die adäquate Antwort.
Von der Dorfdisko nach New York, ins Berliner Lido, nach Frankreich, Italien, Slowenien,
Österreich, Schweiz und wieder zurück in die Münchener Olympiahalle – galant und
überschaubar in gerade einmal fünf Jahren Bandhistorie. Auf der »Viva con Cognac« Tour
werden erste Einblicke in den neuen Longplayer gewährt, und am Merchandise Stand gibt
es neben Halskrausen, praktischerweise auch Knieschoner für die, die es etwas gemütlicher
haben wollen.
Was steckt hinter dem Tourtitel?
Die »Dichtis« wollen sich selbst und der Generation Z den Spiegel vorhalten und auf die
massiven Fehler einer noch immer irren Kolonialpolitik aufmerksam machen. White Saviour
Complex? Was ist das eigentlich? Black Lives Matter? Warum erst jetzt? Durch eine
Becher–Spende–Aktion werden Gelder generiert, mit denen wir das Projekt »Viva con
Agua« unterstützen.
»Viva con Cognac« – Der Name kann nur Programm sein, wenn man sein eigenes Destillat
an den Start bringt. Die »So&So Destillat-Manufaktur« kreiert hierzu exklusiv einen
Gin zur »Viva con Cognac« Tour. Saufen damit andere nicht verdursten? Das wäre zu einfach
gesagt. Am »So&So« Stand gibt es einen fluffigen Multiple Choice Fragebogen, der
vor der Bestellung ausgefüllt werden will. Die Querverweise dienen dazu, seine eigene
Dekadenz zu hinterfragen und sich der alten cognacschwenkenden weissen Männer
bewusst zu werden, die uns den ganzen Kackhaufen eingebrockt haben. Danach wird
einem ganz schnell klar, wie viel oder wie wenig man über die noch immer fortwährende
westliche Handelspolitik weiß, die auf der südlichen Erdhalbkugel Armut und Ausbeutung
konserviert. Mit Einnahmen aus dem Verkauf des antiimperialistischen Edelgesöffs unterstützen
wir ebenfalls das Projekt »Viva con Agua«.
So geht sozialempirischer Hedonismus im Jahre 2021.